„Naturkatastrophen“ aus Menschenhand

Die Natur braucht mehr Raum

Bei Überflutungen wie in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz oder der Coronapandemie nehmen PolitikerInnen schnell den Begriff „Naturkatastrophe“ in den Mund, denn damit entlasten sie sich von einer Mitverantwortung. Natürlich können die politischen Mandatsträger den vom Himmel fallenden Regen nicht bestimmen, doch sie haben es über Jahrzehnte zugelassen, dass Bäche und Flüsse in ein viel zu enges Bett gezwängt und Überflutungsflächen für Verkehrsbauten, Wohn- und Gewerbeansiedlungen geopfert wurden. Moore, Mischwälder und Vernässungen oder Tümpel sind verschwunden, die bei Starkregen Wasser hätten aufnehmen können, und nicht selten fehlen Regenrückhaltebecken. So mussten Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sterben, und viele Mitbürger verloren ihr Hab und Gut, denn wieder einmal hat es an der staatlichen Vorsorge im infrastrukturellen Bereich ebenso gefehlt wie im Naturschutz, und rechtzeitige Warnungen drangen nicht durch oder wurden überhört. Wie bei der Coronapandemie, vor der das Robert-Koch-Institut und Fraunhofer bereits 2013 in Szenarien mehr als deutlich warnten, sind zunehmende Schäden durch Starkregen, Überflutungen oder Stürme auch kein urplötzlich auftretendes Phänomen. Verstärkt werden Starkregen oder Dürreperioden durch den Klimawandel, und für diesen ist ebenfalls der Mensch verantwortlich. Die eigentliche Ursache liegt bei der Coronapandemie wie bei den zerstörerischen Überflutungen in Menschenhand! „Naturkatastrophen“ sind ein wohlfeiles Etikett, das die Politik überall dort ankleben möchte, wo das eigene Unvermögen oder das Unterlassen notwendiger Handlungen kaschiert werden sollen. Und sie unterscheiden sich elementar von echten Naturkatastrophen, wie beispielsweise Vulkanausbrüchen oder Tsunamis.

Eine Sirene auf einem roten Ziegelach. Diese Sirene ist noch von der herkömmlichen Bauart: Wie ein umgestülpter tiefer Teller auf einem Metallmast.
Die gute alte Sirene hätte bei der Alarmierung der Bürger geholfen, wenn sie noch vorhanden gewesen wäre. (Bild: Ulsamer)

Vorbereitung auf Katastrophen unzureichend

Als noch niemand vom Klimawandel sprach, da schleppte ich als THW-Helfer schon Sandsäcke, um Gebäude zu schützen, die viel zu nahe an einem Flüsschen hochgezogen worden waren. Die Kollegen von der Feuerwehr versuchten den Durchlass unter einer Brücke freizubekommen, der durch Holz und anderes Schwemmgut blockiert worden war, denn weder bei der Brücke noch bei den neuen Häusern schien sich jemand Gedanken über die Überflutungsgefahr gemacht zu haben. Inzwischen sind fast fünf Jahrzehnte ins Land gegangen und statt der Natur mehr Raum zu geben, ist das Gegenteil geschehen. In den Kommunen wurden weitere Flächen versiegelt, und in Wäldern und der Feldflur fehlen nicht nur Tümpel oder Vernässungen, es wurden Forste und Äcker regelrecht ‚kanalisiert‘, damit das Regenwasser nur ja zügig abfließen kann. Viel zu lange galten Feuchtwiesen oder Moore als ungenutzte Flächen, die so mancher Mitbürger die Nase rümpfend betrachtete. Extreme Wettersituationen nehmen durch die Erderwärmung, und vielleicht in der Folge auch durch das Schwächeln des Golfstroms weiter zu, doch die Vorbereitung auf Starkregen und Dürreperioden kommt seit Jahren nicht in die Gänge.

Ein weißer und ein dunkler Pkw begegnen sich und durchqueren eine überflutete Straße. Rechts im Bild Schilf und eine moorige Fläche.s
Verkehrswege im urbanen und ländlichen Bereich müssen besser geschützt werden, dies wird nicht nur in Deutschland immer deutlicher. (Bild: Ulsamer)

In weiten Regionen scheint es bei den jüngsten Überflutungen – wie im Ahrtal – an einer rechtzeitigen Warnung der betroffenen Menschen gefehlt zu haben. Eigentlich ist dies nicht verwunderlich: Da initiierte die Bundesregierung unter Angela Merkel 2020 einen ‚Warntag‘, aber Sirenen heulten nicht und die Warn-App Nina verpennte den entscheidenden Moment. Aus dem Debakel am bundesweiten Warntag scheinen keine Lehren gezogen worden zu sein, es blieb wohl bei der Auswechselung des Präsidenten im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Auf Christoph Unger, dem der fehlgeschlagene Warntag angelastet wurde, folgte der CDU-Bundestagsabgeordnete Armin Schuster. Und ganz Ex-Politiker betonte Schuster bei den jüngsten todbringenden Überflutungen lapidar, man könne jetzt nicht die Ursachen- und Schuldfrage diskutieren, sondern müsse die Bergung vorantreiben. Da hat er einerseits Recht, denn die Rettung von Menschenleben hat immer Vorrang, doch andererseits ist seine Aussage wieder die übliche Vernebelung: Kritische Diskussionen am besten auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschieben, das ist die Parole vieler Politiker. Leider kommen sie meist damit durch. Aber die Frage muss schon erlaubt sein, warum viele Menschen nicht rechtzeitig gewarnt wurden? Es nutzt wenig, wenn der Deutsche Wetterdienst möglichst präzise Starkregen und Stürme voraussagt, seine Erkenntnisse an die zuständigen Behörden weiterleitet, dann jedoch nicht rechtzeitig die richtigen Schlüsse gezogen werden. „Die Warnung der Menschen in Deutschland im Zivilschutz ist eine der Hauptaufgaben des BBK“, so heißt es auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Damit kann aber wohl kaum gemeint sein, dass ein Ordensbruder die Sterbeglocke anschlägt, als andere elektronische Warnungen unterblieben! Warum gibt es in Deutschland nicht längst Warnungen per ‚Cell Broadcast‘? In einem definierten Umkreis können Warnungen auf alle Smartphones gesendet werden, und dort erscheint die Meldung direkt auf dem Bildschirm und ein zusätzlicher Warnton macht auf die zeitkritische Information aufmerksam. In den USA oder den Niederlanden läuft Cell Broadcast, doch die Bundesregierung setzte mit Nina mal wieder auf eine Sonderlösung: Über diese Warn-App werden allerdings nur die Bürger informiert, die sie auch heruntergeladen haben.

An einer Staustufe am Neckar ist ein Teil des Wehrs herausgerissen worden.
Selbst der kanalisierte Neckar wird nach starkem Regen wieder zum ‚reißenden‘ Fluss der Kelten. (Bild: Ulsamer)

Freiräume für Bäche und Flüsse schaffen

Eine Warnung per Smartphone klappt natürlich nur, wenn auch das Netzwerk funktioniert, doch das war bei den katastrophalen Überschwemmungen im Ahrtal in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen teilweise nicht der Fall. Daher muss unbedingt sorgsamer beim Aufbau lebensnotwendiger Infrastruktur – und dazu zählen neben Wasser, Strom, und Gas auch Mobilfunk und Verkehr – vorausschauender geplant werden. Ich hätte mir vor den jüngsten Überschwemmungen nicht vorstellen können, dass beim Bau von Brücken für Bahnanlagen und Straßen nicht umfassender auf ein ausreichendes Durchflussvolumen für Flüsse und Bäche geachtet wird. Manche Kommunen sind durch die rechtzeitige Realisierung von Regenrückhaltebecken von Überflutungen verschont geblieben. Hier muss mit Sicherheit mehr getan werden, und Rückhalteflächen könnten auch dem Naturschutz dienen, wenn zumindest ein Teilbereich ständig mit Wasser bedeckt wäre.

Zwei große helle Antennensysteme auf einem roten Ziegeldach.
Beim Ausbau der Infrastruktur muss sichergestellt werden, dass der Mobilfunk auch im Katastrophenfall funktioniert. Ansonsten nutzen weder die Warn-App Nina noch Cell Broadcast etwas. (Bild: Ulsamer)

Beim Wiederaufbau muss darauf geachtet werden, dass nicht die alten Fehler wiederholt werden. Nicht jedes Gebäude kann daher am gleichen Ort wieder erstehen. Die Niederlande haben Milliarden Euro investiert, um Flüssen mehr Überschwemmungsflächen zu verschaffen und dafür sogar Häuser aufgekauft, um die Bewohner an anderer Stelle wieder anzusiedeln. Mit allem Nachdruck muss im Agrar- und Forstbereich das Ruder herumgerissen werden: Mehr Nachhaltigkeit, mehr Natur! Randstreifen an Flüssen und Bächen müssen freigehalten werden. Ein ständiger Bewuchs kann das Wegschwemmen von Boden gerade im landwirtschaftlichen Bereich verhindern, und auch um entferntere Felder muss ein Ackersaum aus Wiesenpflanzen den Abtrag von Erde stoppen. Kleinräumigere Strukturen sind hier zielführend. Wir brauchen auch im Wald und auf landwirtschaftlichen Nutzflächen mehr Tümpel, Weiher, Vernässungen und Moore, die Regenwasser zurückhalten können. Dazuhin muss die Renaturierung von Bachläufen und Flüssen energisch vorangetrieben werden, denn das in kanalisierten Gewässern abfließende Wasser ist in vielen Fällen nicht beherrschbar. In den Städten und Gemeinden dürfen nicht alle Baulücken zugepflastert werden, weil wir in Zukunft noch dringlicher Überflutungsflächen brauchen, auch im urbanen Raum. Die Kanalisation wird sich häufig nicht in einem Maße ausbauen lassen, um extremen Starkregen sofort und komplett abführen zu können.

Starker Regen prasselt auf den Boden. Die Dole verschafft das Wasser kaum.
In den urbanen Regionen benötigen wir mehr Überflutungsflächen, denn bei Starkregen kann die Kanalisation das Regenwasser nicht schnell genug abführen. (Bild: Ulsamer)

In Systemen denken

Notwendiger denn je ist eine Energiewende mit Augenmaß und Nachdruck, die uns wegführt von den fossilen Energieträgern, doch die Ergebnisse werden sich erst mittel- und langfristig zeigen. Daher muss gleichzeitig das Notwendige in der baulichen Infrastruktur getan werden, um bei Starkregen Überflutungen zu vermindern. Aus bisherigen kleinen und großen Katastrophen wurde zu wenig gelernt. Es wird auch nicht genügen, die ‚Natur‘ einzuzwängen, sondern wir müssen mit und in ihr leben. Ein Zitat aus einem Text des SWR zum „Fünften Jahrestag der Unwetterkatastrophe“ in Braunsbach im baden-württembergischen Kreis Schwäbisch Hall zeigt, dass vielfach noch zu engstirnig gedacht wird. „Der kleine Bach Orach, der damals nach heftigen Regengüssen als reißende Sturzflut durch den Ortskern preschte, wird ebenso wie seine Nebenbäche, die sogenannten ‚Klingen‘, mit Geröllfang und neuem Bachbett in seine Schranken verwiesen.“ So werden sich die Probleme dauerhaft nicht lösen lassen: Geröllfänge sind sicherlich sinnvoll, doch damit lassen sich kaum 50 000 Tonnen an Geschiebematerial stoppen, das am Katastrophentag durch Braunsbach quoll. Solche Mengen an Material dürfen sich erst gar nicht in Bewegung setzen, denn sie lassen sich kaum umleiten oder aufhalten. Ein Großteil des Materials wurde nach einer Helmholtz-Studie wieder an den Ursprungsort oberhalb der Ortschaft zurückgekarrt, was ohne weitere Maßnahmen zu kurz greifen könnte: „Auf lange Sicht jedoch könnte das wiedereingebrachte Lockermaterial an den Talhängen erneut erodiert und talabwärts transportiert werden, falls ein weiteres Starkregenereignis auftritt. Um diesem Szenario vorzubeugen, sollten Schutzmaßnahmen für die potenziell rutschgefährdeten Talflanken durch geotechnische Lösungen (z.B. Geröllnetze) untersucht und bei Bedarf umgesetzt werden.“ Auch im Katastrophenschutz müssen wir stärker in Systemen denken, denn Einzellösungen bringen nur neue oder alte Probleme mit sich.

Regenrückhaltebecken, komplett aus Beton. Im Hintergrund einige Häuser mit Gärten.
Wir brauchen in gefährdeten Regionen mehr Regenrückhaltebecken, doch diese müssen so gestaltet sein, dass sie in Dürreperioden Wasser für wild lebende Tiere anbieten können. (Bild: Ulsamer)

Die jetzigen dramatischen Überschwemmungen sind im Grunde nicht neu, doch die Politik, die zu wenig in den Katastrophen- und Zivilschutz investiert hat, möchte uns mal wieder glauben machen, man habe dies alles nicht voraussehen können. Aber ist das wirklich so? Die Opferzahl ist jetzt erschreckend hoch, doch auch 1972 starben in Stuttgart bei einem Starkregenereignis sechs Menschen, als der verdolte Nesenbach zu einem reißenden Strom wurde. Die Oderflut 1997, das Jahrhunderthochwasser an der Elbe 2002 oder die Überflutungen in Münster 2014 und viele andere Ereignisse hätten Politik und Gesellschaft hellhörig werden lassen müssen. Flutwellen gibt es nicht nur an den großen Strömen in Deutschland, sondern auch in eher wasserarmen Regionen wie auf der Schwäbischen Alb. 2013 wurde der Ortsteil Killer von Burladingen im Zollernalbkreis überschwemmt, die ganze Region in Mitleidenschaft gezogen. Focus-online berichtete: „Oberhalb des Killertals mit Blick auf den imposanten Bergkegel des Hohenzollern mit dem Stammsitz des Preußengeschlechts liegt die Ausgrabungstätte Villa Rustica. Die bis auf die Fundamente freigelegte römische Siedlung hat keine nennenswerten Schäden erlitten. Offensichtlich wussten die Römer um die verheerenden Kräfte der ansonsten so lieblichen Starzel und siedelten deutlich oberhalb des Flusses.“ Kennen wir dies nicht auch aus vielen anderen Gemeinden? Die Kirche und der Ortskern liegen auf höherem Grund und abseits von anschwellenden Bächen? Wo früher nur der Müller seiner Arbeit am Bach nachging oder ein kleines Kraftwerk am Fluss Strom erzeugte, da sind heute ganze Industrieanlagen zu finden oder Erweiterungen der Gemeinden mit dichter Wohnbebauung. Es wäre längst an der Zeit gewesen, den Gewässern wieder mehr Freiraum zu geben. Und wenn heute historische Fachwerkgebäude mitgerissen werden, dann wurde oft am Oberlauf der Raum für das ankommende Wasser zu sehr beschränkt. Bei der Regionalplanung und den Bebauungsplänen wird noch immer zu wenig Rücksicht auf die Natur genommen.

Ein kanalsierter Bach führt Hochwasser.
Über Jahrzehnte wurden Flüsse und Bäche – wie hier die Steinlach in Tübingen – in ein enges Korsett gezwängt, und bei Hochwasser werden sie zum reißenden Strom. (Bild: Ulsamer)

Vorhersehbare Katastrophen

Ich habe ganz bewusst Beispiele aufgegriffen, die nicht direkt mit den katastrophalen Ereignissen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zusammenhängen, denn mir geht es um das konstante Übersehen von Warnsignalen durch die Politik. So wird mehr als deutlich, dass eine Vielzahl von vorhergehenden Überflutungen nicht zu einem Umdenken geführt haben. Die Ausrüstung der Katastrophenhelfer hat sich – wie ich aus eigener Erfahrung weiß – in den vergangenen Jahrzehnten eindeutig verbessert, doch es fehlt an klaren Strukturen für die Alarmierung der Bürgerschaft, denn hier mischen Bund und Länder, Kommunen und Landkreise mit. Die Einsatzbereitschaft bei Feuerwehren und Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz und anderen Sanitätsorganisationen, aber auch bei der DLRG oder der Bundeswehr ist groß, doch Ziel muss es sein, großflächige Katastrophen zu vermeiden und zumindest die betroffenen Menschen schnellstmöglich zu warnen.

Geröllmassen sind an der Flanke der Wutachschlucht abgerutscht. Oben steht der Mast einer Stromleitung.
Unsere Infrastruktur ist anfällig für Überschwemmungen und Erdrutsche. Dies zeigte sich nicht nur bei den jüngsten Überflutungen, sondern auch bei vielen anderen, weniger gravierenden Ereignissen wie z.B. hier bei einem großflächigen Bergrutsch von rd. 50 000 Tonnen Gestein an der Wutach-Schlucht im Schwarzwald. Eine 110 000-Volt-Überlandleitung drohte mit abzustürzen und musste abgeschaltet werden. Der gefährdete Mast wurde umgelegt und ein neuer weiter von der Abbruchkante entfernt errichtet. (Bild: Ulsamer)

Für den Ausgleich des materiellen Schadens scheint es auch zwingend, eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden bundesweit einzuführen. In Baden-Württemberg sind 94 % der Gebäude gegen Elementarschäden wie Starkregen, Hochwasser oder Überschwemmungen – so statista.de – versichert, in Rheinland-Pfalz sind es 35 %, in Nordrhein-Westfalen 45 %. Der einzelne Bürger darf nicht allein gelassen werden, doch er muss gleichfalls seinen Beitrag zur Absicherung leisten.

Es mag vielen Politikern, Medienschaffenden oder Bürgern als Ausflucht genehm sein, Starkregenereignisse und Überflutungen der Natur anzulasten und auch die Coronapandemie als „Naturkatastrophe“ zu bezeichnen, doch diese schrecklichen Ereignisse sind letztendlich von Menschen gemacht: Wer alles vertilgt, was sich an Tieren im Urwald finden lässt, der muss sich auch nicht wundern, dass der Wildtiermarkt im chinesischen Wuhan als Ursprungsort für eine weltweite Pandemie gilt. Und wer der Natur ihren Freiraum nimmt, Bäche und Flüsse in enge Betonkorsette zwingt, Gebäude bis an die Fließgewässer oder Brücken mit minimalem Durchfluss errichtet, der muss sich ebenfalls nicht wundern, wenn die Fluten immer mehr Menschen im wahrsten und schrecklichsten Sinne des Wortes bis zum Hals stehen. Wir müssen jetzt endlich umdenken und der Natur ihren Freiraum lassen. Aus einer umfassenden Gefahrenanalyse müssen schnell konkrete Handlungen resultieren.

5 Antworten auf „„Naturkatastrophen“ aus Menschenhand“

  1. Sehr geehrter Herr Dr. Ulsamer,
    wenn wir etwas rücksichtsvoller mit der Natur umgehen würden und umgegangen wären, hätte sich manches Ereignis vermeiden lassen und könnte für die Zukunft verhindert werden. Zurecht weisen Sie darauf hin, dass die Definition des Geschehens als “Naturkatastrophe”, die Tatsachen verzerrt.
    Die Bewältigung der eingetretenen Schäden überfordert eine Region und ist deshalb eine nationale Aufgabe. Sei es über eine entsprechende Pflichtversicherung oder eine steuerfinanzierte Leistung des Staates.
    Leider wird es vergleichbare Ereignisse auch zukünftig geben, da die Klimaänderung schon weit fortgeschritten ist und unsere Fähigkeit, im Blick auf die Zukunft Dinge zu verdrängen, einem raschen Handeln entgegenstehen.
    Vielleicht liegt es aber doch in der Natur des Menschen, Fakten zu akzeptieren und entsprechend zu handeln.
    Mit freundlichen und zumindest leichtem Optimismus bezüglich der menschlichen Lernfähigkeit verbleibe ich
    mit freundlichen Grüßen aus Immendingen
    Gerhard Walter

    1. Sehr geehrter Herr Walter,
      herzlichen Dank für Ihren Kommentar, den ich inhaltlich voll und ganz teile.
      Mit Ihnen hoffe ich auf die “menschliche Lernfähigkeit”, denn ohne diese werden wir die Probleme nicht lösen.
      Mit besten Grüßen nach Immendingen
      Ihr Lothar Ulsamer

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