Masken gehören auf Mund und Nase – nicht auf die Straße!

Als hätten wir nicht schon genug Müll in der Landschaft

Nach meiner Meinung hätten wir uns die Corona-Restriktionen wahrscheinlich sparen können, wenn unsere Politiker 2013 die wissenschaftlichen Warnungen vor einer SARS-Pandemie ernstgenommen hätten. Sie haben dies – wie wir alle wissen – nicht getan und die Studie „Pandemische Influenza in Deutschland 2020 – Szenarien und Handlungsoptionen“ von Fraunhofer und das Szenario des Robert-Koch-Instituts mit dem Titel „Pandemie durch Virus Modi-SARS“ blieben ohne Folgen. Die Ausarbeitung des Robert-Koch-Instituts bekamen die Abgeordneten im Übrigen als Bundestagsdrucksache 17/12051 direkt auf den Schreibtisch! Die Vorbereitung auf eine Pandemie unterblieb jedoch – und jetzt haben wir alle darunter zu leiden. Im Frühjahr hätte sich Covid-19 noch eindämmen lassen, jetzt haben wir den zweiten Flächenbrand. Und eine Folge ist neben menschlichem Leid, kultureller und sozialer Verarmung und wirtschaftlichen Nöten auch eine Flut von Schutzmasken: Häufig befinden sich diese aber nicht am richtigen Ort – auf Mund und Nase -, sondern auf der Straße, am Wegesrand in Wald und Flur oder auf Hecken und Bäumen. Nicht nur die zweite Corona-Welle rollt über unser Land, sondern auch die nächste Mülllawine!

Blau-weiße Corona-Maske neben Eicheln und grünen Pflanzen.
Selbst auf Wald und Forstwegen: Mund-Nasen-Schutz als Ärgernis in der Landschaft. (Bild: Ulsamer)

Masken auf Schritt und Tritt

Bei Millionen und Abermillionen von solchen Corona-Masken lässt es sich nicht vermeiden, dass ab und zu mal eine zu Boden fällt, doch dann sollte der betreffende Zeitgenosse sie gefälligst mitnehmen und in den Mülleimer befördern. Unrat verunziert ohnehin schon genügend unsere Landschaft. Im Grunde ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr gebrauchte Masken herumliegen, denn sie sind von einem anfänglich raren Gut zu einem Alltagsartikel geworden. Ich trage sie natürlich, weil unseren führenden Virologen und Politikern scheinbar nichts anderes einfällt, um uns gegen Covid-19 zu schützen. Mal abgesehen vom Hände waschen und Lüften, zwei kulturellen Gepflogenheiten, die mir bereits vor Corona nicht unbekannt waren – auch wenn sie Jens Spahn für manche Mitbürger wohl neu erfinden musste! Abstand halten bringt uns besonders bei Bildung, Kultur, Religion und Sport an die Grenzen des Machbaren, und weil nicht alle Menschen dies beherzigen, beglückte uns Bundeskanzlerin Angela Merkel im Video-Schulterschluss mit den Ministerpräsidenten mit einem zweiten Lockdown in der sogenannten Light-Version. Es scheint nun gerade solche Branchen zu treffen, die bisher nicht als Covid-19-Hotspots aufgefallen waren. Und apropos Masken: hatte nicht Angela Merkel sie als „Virenschleudern“ tituliert? Nun gut, auch Politiker können dazulernen, insbesondere dann, wenn ihnen scheinbar keine effektiveren Maßnahmen einfallen.

Corona-Maske auf dunklem Gehwegbelag mit welken Hernstblättern.
Kein deutsches Phänomen: auch im englischen Bristol liegen überall Masken gegen Covid-19 herum. (Bild: Ulsamer)

Am Rande möchte ich noch anmerken, dass ich es für einen schlechten politischen Scherz halte, dass nun wieder vermehrt Schutzmasken aus China geordert werden. Nun wird uns Schwaben ja nachgesagt, wir würden – wie die Schotten – immer auf den Cent schauen, aber bei Masken und anderen Utensilien für Pandemien sollten wir in Deutschland doch gelernt haben, dass wir uns auf eigene Füße stellen müssen, auch wenn Masken ‘made in Germany’ teurer sein mögen. Irgendwie ist es abstrus, dass wir ausgerechnet in einem Land Schutzmasken kaufen, aus dem das Coronavirus seinen Weg um die Welt antrat.

Herumliegende Corona-Alltagsmasken, an diesen Begriff werde ich mich wohl nie gewöhnen, dürfen nicht neben leeren Bierflaschen, Kronkorken, Kaffeebechern, Pizzakartons und Zigarettenkippen zum neuen Markenzeichen Deutschlands werden!

 

Buntgemusterte Corona-Maske auf dem Boden.
Wir brauchen mehr wiederverwendbare Corona-Masken, um die Müllberge nicht noch mehr anwachsen zu lassen. Aber auf der Straße liegend nutzen sie keinem. (Bild: Ulsamer)

 

Armin Lascht beugt sich nach hinten und spricht mit einer anderen Person, die hinter ihm im Flugzeug sitzt. Laschet trägt keinen Mund-Nasen-Schutz.
Die zweite Corona-Welle rollt! Masken für alle, so die Forderung der Ministerpräsidenten, zu denen bekanntlich auch Armin Laschet gehört. Obiges Foto zeigt den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten ganz unmaskiert im Flugzeug. Ein Sprecher der dortigen Staatskanzlei meinte: „Dies wurde lediglich – entsprechend der allgemeinen AHA-Regeln und den Vorgaben der Fluggesellschaft – für einen kurzzeitigen Moment zum Verzehr von Speisen und Getränken unterbrochen.” Aha, für mich sieht es eher so aus, als würde Armin Lascht mit einer Person sprechen, die hinter ihm sitzt. (Bild: Screenshot, Twitter, 30.10.2020)

 

Weiße Corona-Maske auf einem gelben Briefkasten.
Herumliegende Corona-Masken könnten auch Viren und Bakterien weitergeben, und dabei denke ich nicht nur an das Coronavirus. Jeder Maskenträger sollte seinen Mund-Nasen-Schutz sorgsam behandeln und gegebenenfalls auch selbst entsorgen. (Bild: Ulsamer)

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