Fridays for Future – ein Hort des Antisemitismus?

Greta Thunberg zerstört ihr Ansehen selbst

Der Klimawandel hat unseren Globus zunehmend im Griff, und da konnte es nichts schaden, dass Greta Thunberg und Fridays for Future auf mehr Engagement und Schnelligkeit im Kampf gegen die Erderwärmung drängten. Doch bereits in einer frühen Phase stellte sich mir die Frage, ob nicht hin und wieder die realen Umsetzungsschritte in den Blick genommen werden sollten. Nun gut, in der Jugend darf man auch mal rigoroser sein und den Erwachsenen die Realisierung der politischen und technischen Maßnahmen überlassen. Hier zeigte sich im Grunde deutlich, dass Greta Thunberg – wie sie persönlich berichtete – in Schwarz-Weiß-Kategorien denkt und sie dabei Nuancen und Komplexität aus den Augen verliert. Auf ihren Autismus, das Asperger-Syndrom, geht Thunberg selbst ein, ansonsten hätte ich das nicht genannt. Soziale Bezüge sind nicht ihre Stärke, und daher scheint sie die von der islamistischen Hamas getöteten Israelis aus den Augen verloren zu haben, als sie sich mal wieder ein Pappschild malte und „Stand with Gaza“ darauf pinselte. Ihre internationalen Mitstreiter sekundierten auf Instagram nicht nur, sondern Fridays for Future verstieg sich in eine weltweite Verschwörungstheorie, die bei den Nationalsozialisten entlehnt sein könnte. „THIS IS HOW WESTERN MEDIA BRAINWASHES YOU INTO STANDING WITH ISRAEL“. So ist das also, wir kleinen Deppen verstehen die Weltlage nicht und müssen uns sogar bedanken, dass uns Fridays for Future im Stil eines Joseph Goebbels über die ‚Gehirnwäsche‘ aufklärt: Und plötzlich tragen nicht islamistische Terroristen, die auf brutalste Weise Zivilisten abschlachteten, Schuld an der Lage in Gaza, sondern Israel, die einzige Demokratie im Nahen Osten. Vielleicht hätte manchen weiblichen und männlichen Jüngern der Heiligen Greta an Freitagen jeweils eine Doppelstunde Geschichte gefolgt von Politik besser gutgetan als ein Schulstreik! Greta Thunberg zerstört ihr eigenes Ansehen und stürzt Fridays for Future in den Abgrund des Antisemitismus.

Post mit vier jungen Frauen, die bei 'X' Pappschilder vor sich halten. Texte "Free Palestine", "This jJew stands with Palestine", "Climate Justice Now" und "Stand with Gaza" (Greta Thunberg.
Wandelt sich Greta Thunberg von der Ikone der jungen Streiter gegen den Klimawandel zur Propagandistin einer antiisraelischen und antisemitischen Stimmung? Zumindest fallen ihr die israelischen Opfer der terroristischen Attacken der Hamas erst ein, wenn sich kritische Kommentare häufen. Auf dem ursprünglichen Bild hatte Greta noch allein posiert, mit einer grauen Stoffkrake hinter sich auf der Sessellehne. Ausgerechnet eine Krake, die die Welt mit ihren Tentakeln umschließt – ein uraltes antisemitisches Symbol, was Greta Thunberg nicht gewusst haben will. Die Verschwörungstheorien, die aus so manchem Post von Fridays for Future sprechen, lassen an dieser Aussage allerdings zweifeln. (Bild: Screenshot, X früher Twitter)

Die verzerrte Welt von Fridays for Future

Natürlich kann man unterschiedlicher Ansicht über die Situation in Israel, in Palästina oder dem Nahen Osten sein, doch es kann nichts schaden, die Fakten nicht auf den Kopf zu stellen und zumindest ein Mindestmaß an Menschlichkeit zu zeigen. Wer im Internet wie die internationale Fridays for Future-Bewegung gegen Israel und Jüdinnen und Juden hetzt und Israel einen Genozid an den Palästinensern vorwirft, der stärkt Terrororganisationen wie Hamas oder Hisbollah und den eigentlichen Drahtziehern, dem Mullah-Regime im Iran, den Rücken. So schreiben die Aktivisten von Fridays for Future, Israel habe durch die Staatsgründung ein „Apartheid-System“ errichtet und „This is a gen0zide“. Hapert es auch mit der Schreibweise, allein der Begriff ‚genozide‘ zeigt das verwirrte Denken der Autoren. Selbstredend ist die israelische Regierung gerade unter Premierminister Benjamin Netanjahu weit entfernt davon, alles richtig zu machen, doch nicht die israelische Armee hat unschuldige Menschen im Gazastreifen überfallen, sondern Hamas-Terroristen zerstörten den Grenzzaun und ermordeten Babys und Kinder, junge und alte Menschen, Frauen und Männer auf bestialische Weise. Hamas-Terroristen vergewaltigten und verbrannten Menschen. Fridays for Future sieht den Grund für den Terrorismus der Hamas im Kolonialismus jüdischer Siedler, in Unterdrückung und ethnischer Säuberung. Wieder kein Wort zu den israelischen Opfern des islamistischen Terrors, der im Übrigen nicht nur auf Juden in Israel zielt, sondern auf den freiheitlichen und demokratischen Lebensstil der westlichen Welt. Dies belegen weltweit zahllose Terroranschläge islamistischer Banden und Einzeltäter. Im Geiste von Greta Thunberg, die sich mit komplexen Sachverhalten schwertut, behauptet Fridays for Future, der israelisch-palästinensische Konflikt sei „not complicated“, denn „One is the oppressor, the other the oppressed.“ So wird flugs im Greta-Stil Israel zum Unterdrücker und die Palästinenser – einschließlich Hamas – zu den Unterdrückten. Kein Wort dazu, dass die Hamas nicht nur Israelis und Bürgerinnen und Bürger anderer Staaten mit brutaler Gewalt verschleppte, sondern das eigene Volk, die Palästinenser im Gazastreifen in Geiselhaft für ihre islamistischen Wahnvorstellungen nehmen. Mit den Milliarden aus Katar, dem Iran und anderen Staaten hätte die Hamas im Gazastreifen auch Arbeitsplätze schaffen und Schulen oder Krankenhäuser errichten können, doch sie schraubten lieber tausende todbringender Raketen zusammen und schufen ein Tunnelsystem, um von dort aus ihren Terror organisieren zu können.

Instagram-Meldung von Fridays for Future mit dem Text: "THIS IS HOW WESTERN MEDIA BRAINWASHES YOU INTO STANDING WITH ISRAEL".
Fridays for Future International sieht eine Verschwörung westlicher Medien zugunsten Israels. Da frage ich mich schon, ob ihre Mitstreiter die zahllosen Berichte in den Medien über die Palästinenser verpasst haben. Genau die Medien, die Greta Thunberg und ihren Aktivisten bei Fridays for Future so große Popularität verschafft haben, sollen sich jetzt zu einer Art Weltverschwörung zusammengetan haben. Solcher Art Denken erinnert mich dann doch mehr an Joseph Goebbels und seine nationalsozialistische Propagandamaschinerie als an eine ernstzunehmende Stimme in der öffentlichen Diskussion. (Bild: Screenshot, Instagram)

Geradezu skurril ist es, wenn sich ausgerechnet Fridays for Future in heftige Attacken gegen die westlichen Medien versteigt, ohne deren breite Berichterstattung Greta Thunberg noch heute recht einsam mit ihrem Pappschild vor dem schwedischen Parlament säße. Die Medien sind aus Sicht von Fridays for Future die Handlanger eines imperialistischen Systems, welches die Menschen in die Irre führt: „Western media governed by public law is NOT independent and is NOT neutral“, so Fridays for Future, denn sie würden von imperialistischen Regierungen bezahlt, die hinter Israel stehen. Da lugt sie wieder heraus, die abstruse ‚jüdische Weltverschwörung‘ eines Adolf Hitlers. Und es nützt auch nichts, wenn der deutsche Ableger von Fridays for Future in Gestalt von Luisa Neubauer sich stückchenweise distanziert. „The western media is capitalizing the sh*t out of the ongoing gen0zide in gaza“. Die etwas holprige Schreibweise stammt aus dem Instagram-Original. Wer so auf die Medien einschlägt, der dürfte zu spüren bekommen, dass Journalisten diesen Irrweg nicht mitgehen wollen. In Anlehnung an den Springer-Chef Mathias Döpfner, der einst über die ‚Bild‘-Zeitung meinte, wer “im Aufzug nach oben fährt, der fährt auch mit ihr im Aufzug nach unten”, dürften zahlreiche Medien die Ikone Greta und Fridays for Future neu bewerten – zurecht, wie ich meine. Und ohne die israelischen Opfer der Hamas-Terroristen auch nur zu erwähnen, endet der Aufruf mit „We have to speak up for the people of Gaza“ und „Free Falastin“. Greta Thunberg und Fridays for Future haben sich ideologisch ‚geoutet‘, und dies nicht zum ersten Mal. Sie leisten dem Kampf gegen den Klimawandel einen Bärendienst.

Jüngere Demonstranten mit Transparenten vor einem Gebäude. Texte: "Free Palestine", "Justice for Palestine" (gehalten von Greta Thunberg), "Skolstrejk för Klimatet".
Und wieder ein Pappschild, jetzt geht’s statt um den Klimastreik um „Justice for Palestine“. Ich wüsste zu gerne, was Greta Thunberg und andere – wie der Erdogan-Fan und frühere Spieler der deutschen Nationalmannschaft, Mesut Özil – damit meinen. Geht es bei ‚Palästina‘ um zwei Staaten, die neben- und miteinander existieren? Oder geht es eher um ein ‚freies Palästina‘ vom Jordan bis zum Mittelmeer, denn das beinhaltet „Free Palestine“ zunehmend. Wer dies so interpretiert, der spricht Israel das Existenzrecht ab. Mit Hamas oder der Hisbollah und dem Mullah-Iran wird es ohnehin keinen Frieden im Nahen Osten geben. (Bild: Screenshot X früher Twitter)

Greta Thunberg – Selbstzerstörung einer Ikone

Greta Thunberg und ihre Mitstreiter müssen selbst wissen, warum sie ihre Reputation zerstören, indem sie eine Weltsicht von sich geben, die an die nationalsozialistischen Verschwörungstheorien erinnert. Es handelt sich bei den hier angesprochenen Posts auch nicht um Einzelfälle, sondern um eine erschreckende Grundhaltung. Wer sich wie viele junge Menschen für mehr Klimaschutz einsetzt, der muss sich nach den Entgleisungen von Greta Thunberg und Fridays for Future International eine neue Heimat suchen. Der engagierte Kampf gegen den Klimawandel ist für uns alle wichtig, doch er darf nicht zu einer braunen Melange werden, in der Antisemitismus und Verschwörungstheorien zusammengerührt werden. So schrieb der Publizist Sascha Lobo auf ‚X‘ (früher Twitter) „Wer es auf Instagram nicht mitbekommen haben sollte – Fridays For Future International ist unter Greta Thunberg tragischerweise dabei, zu einer antisemitischen Bewegung zu werden. Am 19. Oktober verbreiten sie den antisemitischen Aufruf eines Accounts, der zuvor den Hamas-Massenmord an jüdischen Kindern, Frauen, Männern feierte. Am 25. Oktober behaupten sie die Existenz einer Art israelischen Weltverschwörung der Medien. Eine weitere Eskalation dieses Judenhasses ist zu befürchten. Einen schlechteren Dienst hätte man der weltweiten Klimabewegung nicht erweisen können“ Und er fährt fort: „Antisemitische Propaganda gefährdet ganz konkret das Leben von Juden und Jüdinnen weltweit. Wenn man behauptet, für das Wohlergehen der Menschheit zu kämpfen, zerstört so eine Menschenfeindlichkeit jeden moralischen Anspruch.“ Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus betonte gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur, Äußerungen aus dem Kreis um Greta Thunberg seien „in unerträglicher Form antisemitisch und spiegeln ein politisches Weltbild wider, das demokratische Grundwerte vermissen lässt … Wer solche Haltungen propagiert, hat sich als Vorbild für die Jugend disqualifiziert.“

In einem Instagram-Post wirft Fridays for Future den westlichen Medien vor, sie würden von imperialistischen Staaten bezahlt.
So schnell kann es gehen: Gerade waren die Medien als Sprachrohr von Greta Thunberg und Fridays for Future noch recht, schon werden sie und die westlichen Regierungen, die ihr zuhörten, als Rassisten beschimpft. (Bild: Screenshot Instagram)

Laue Erklärungsversuche oder flügellahme Distanzierungen der deutschen Fridays for Future-Gruppierung helfen nicht weiter, das sollte auch eine ihrer profilierten Stimmen, Luisa Neubauer, erkennen. „Ich erwarte von Luisa Neubauer und ‚Fridays for Future Deutschland‘ eine wirkliche Abkoppelung, eine Namensänderung der Organisation und den Abbruch jeglicher Kontakte zu ‚Fridays for Future International‘“, sagte Josef Schuster der ‚Bild‘-Zeitung, und da kann ich dem Präsidenten des Zentralrats der Juden nur zustimmen. Antisemitismus und die Dämonisierung Israels haben in Deutschland keinen Platz, was in gleicher Weise für Verschwörungstheorien gilt, die die Medien der freien Welt verunglimpfen. Wer die widerwärtigen und menschenverachtenden Attacken der Hamas geflissentlich übersieht, Täter und Opfer vertauscht und meint mit einem Pappschild „Justice for Palestine“ bzw. „Free Palestine“ sei es getan, der irrt sich gewaltig. „Free Palestine“ steht zunehmend für eine Auslegung, die das Gebiet der Palästinenser ‚from the river to the sea‘ definiert, sprich vom Jordan bis zum Mittelmeer: Der Staat Israel kommt bei solchen Aufrufen extremistischer Palästinenser und ihrer Unterstützer nicht mehr vor, und so schließt sich der Kreis zum Angriffskrieg Wladimir Putins, denn er spricht der Ukraine ebenfalls das Existenzrecht ab. Wer anderen Staaten das Existenzrecht abspricht – wie dies auch der Iran gegenüber Israel tut – und Terroristen finanziert, der stellt sich außerhalb der zivilisierten Welt, die Rechtsstaat und Demokratie verteidigt. Die freie Welt muss sich den islamistischen Terroristen und ihren Finanziers entgegenstellen und dem Antisemitismus entgegentreten. Und das sollten Greta Thunberg und Fridays for Future gleichfalls tun. Es ist traurig mit anzusehen, wie Greta Thunberg und weite Teile von Fridays for Future ihre bisherigen Erfolge im Kampf gegen den Klimawandel zerstören und sich selbst als ernstzunehmende Stimmen in der öffentlichen Debatte diskreditieren.

 

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