Deutschland „Außer Betrieb“

Mängel, Murks und Müll statt Exzellenz und Erstklassigkeit

Fällt es Ihnen auch auf, dass an immer mehr Orten in Deutschland ein Schild prangt mit den beiden Wörtern „Außer Betrieb“? Gerne werden wir im Zeitalter der Digitalisierung im Internet aufgefordert „Versuchen Sie es bitte später wieder“ – und dies zumeist auf Seiten deutscher Unternehmen. Die Bundesregierung von Olaf Scholz (SPD) und unter Federführung von Robert Habeck (Bündnis90/ Die Grünen) fuhr das ‚Heizungsgesetz‘ an die Wand, und traulich vereint funktionieren bundesweit SENEC-Speicher für PV-Anlagen mangelhaft oder gar nicht. Teile der Politik und der Wirtschaft scheinen sich einen Wettkampf zu liefern, wer den größten Pfusch abliefert. Brücken bröseln oder fallen schon mal ein, Straßen verwandeln sich in Holperpisten, und wer den Zug nimmt, der weiß nie so genau, wann und wo er wieder aussteigen wird. Murks, wo immer man hinschaut – in einem Land, das einst bei technischen Innovationen und politischer Kompetenz Maßstäbe setzte. Nicht von ungefähr war ‚Made in Germany‘ ein Gütesiegel. Müll an deutschen Straßenrändern und auf zentralen Plätzen scheint zunehmend weniger Zeitgenossen zu stören. Ist es ein Wunder, dass Deutschland nicht nur wirtschaftlich zurückfällt, wenn Mängel, Murks und Müll überhandnehmen und Meisterleistungen – sprich Exzellenz – verdrängen?

Screenshot aus dem Internet: „Bitte versuche es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal“. Hinweis des Internetanbieters.
Da möchte man nach Jahrzehnten den Mobilfunkanbieter wechseln und scheitert an tagelangen Hinweisen von ‚Aldi Talk‘ „Bitte versuche es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal“. Mit einer solch blamablen Leistung hätten die Albrecht-Brüder ihr Discounter-Unternehmen sicherlich nicht aufgebaut. Mit dem Mobilfunk ist das in Deutschland eh so eine Sache, denn hier meinte die CDU-Wissenschaftsministerin Anja Karliczek: “5G ist nicht an jeder Milchkanne notwendig.“ Mehr zu dieser traurigen Aussage finden Sie in: ‚Deutschland: Bis zur letzten Milchkanne. Leistungsfähiger Mobilfunk und schnelles Internet sind zwingend‘. (Bild: Ulsamer)

Pfusch wird hoffähig

Ich erinnere mich noch gut daran, dass ausländische Besucher im Gespräch die Ordnung und Sauberkeit in unseren Städten hervorhoben. Davon ist heute nicht mehr viel übriggeblieben. Standorte mit Containern für Altglas oder gebrauchte Kleidung verwandeln sich wie von Geisterhand in Müllhalden, doch die Kommunalpolitiker sind nicht gewillt, mit Videoüberwachung und konsequenter Bestrafung gegen die Müllfrevler vorzugehen. Öffentliche Abfallbehälter werden mit Hausmüll gefüllt, als gäbe es keine Müllabfuhr zuhause. Bedenklich stimmt mich nicht in erster Linie die Vermüllung unserer Landschaft, sondern die Tatsache, dass dies zahlreiche Mitmenschen nicht zu stören scheint. So werden auch eifrig die Hinterlassenschaften von Vierbeinern zwar gesammelt, um den Hundekot dann in farbigen Plastiktüten in Wald und Flur abzulegen. Dümmer geht scheinbar immer. Und die Überreste des Silvesterfeuerwerks hinterlassen Müllvandalen auf Straßen und Plätzen, oder vielfach häufiger in der Natur. Mehr dazu finden Sie in meinem Beitrag ‚Das Silvester-Ritual: Tote, Verletzte, Brände, verängstigte Tiere, Feinstaub. Politik drückt sich um ein Böllerverbot‘. Zwei Millionen Bundesbürger fordern in einer Petition der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und zahlreicher anderer Verbände ein Böllerverbot, doch der kläglich gescheiterte Bundeskanzler Olaf Scholz findet das Anliegen höchstens „komisch“.

Dreieckiges Hinweisschild mit rotem Rahmen und einer Bodenwelle im weißen Grund. Darunter "Straßenschäden".
Wenn der Zerfall der Infrastruktur sich fortsetzt wie in den letzten Jahren, dann wird es eines Tages einfacher sein, nur noch die wenigen Straßen ohne Schäden hervorzuheben. (Bild: Ulsamer)

Die Brücken bröseln vor sich hin, die Schiffe stauen sich an kaputten Schleusenkammern, die Straßen werden immer löchriger und die Bahn bleibt gewohnt unpünktlich. Da konnte ich nichts anderes als lachen, als die CDU/CSU in ihrem Bundestagswahlprogramm 2017 verkündete: „Deutschland ist weltweit Vorzeigeland für seine Infrastruktur“. Nur wer durch eine rosa Brille schaut oder im Hubschrauber unterwegs ist, kann solchen Unfug erzählen. Eine Reise in unsere Nachbarländer macht schnell deutlich, dass es auch Straßen ohne Schlaglöcher und pünktliche Züge gibt. Wer jedoch geglaubt hatte, dass auf die vierte Bundesregierung unter Angela Merkel (CDU) – ein wahres Horrorkabinett – eine schlagkräftige Truppe folgen würde, der wurde eines Besseren, nein, eines Schlechteren belehrt. Die Laienspielgruppe unter Olaf Scholz war mehr mit sich selbst als mit den Problemen unseres Landes beschäftigt. Die bereits erwähnte Fortschreibung des Gebäudeenergiegesetzes durch die Bundesregierung aus SPD, Bündnis90/Die Grünen und die FDP wurde zum Flopp: Habeck und sein Heizungsgesetz waren ein unheilvolles Gespann, das eher Gas- und Ölheizungen Auftrieb gab, als den Markt für Wärmepumpen zu stärken. Es ist schon mutig von den Grünen, ausgerechnet den Bundesminister als Kanzlerkandidaten aufzustellen, der in der öffentlichen Wahrnehmung dem Klimaschutz und dem Ansehen der Regierung am meisten geschadet hat. Pfusch in der Politik gelang jedoch nicht nur der Bundesregierung unter Olaf Scholz, den die Sozialdemokraten noch nicht einmal als Parteivorsitzenden haben wollten, sondern beim Murks wirkten auch andere mit. Ein Musterbeispiel ist die Novellierung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes: Im Deutschen Bundestag und den Landtagen sitzen insgesamt rd. 2500 Abgeordnete und in Bundes- und Landesbehörden arbeiten 300 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da sollte man eigentlich annehmen, Gesetze seien Maßarbeit. So überrascht es schon, wenn es bei der Veränderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) weder im Bundestag noch im Bundesrat irgendjemandem auffiel, dass bei der Nachnutzung von aufgegebenen Bahnanlagen dem „überragenden öffentlichen Interesse“ Rechnung getragen werden muss. Nach der Verabschiedung in beiden Gremien dauerte es sage und schreibe ein Dreivierteljahr – denn diese erfolgte Ende 2023 – bis bei den betroffenen Kommunen der Groschen fiel: Ihre Wohnbauprojekte auf stillgelegten Bahnarealen könnten nach jetzigem Sachstand nicht umgesetzt werden, weil sie juristisch nicht in die Kategorie des überragenden öffentlichen Interesses fallen! Straßen und Energieanlagen könnten gebaut werden, auch die Bundeswehr dürfte zur Landesverteidigung Bedarf anmelden, doch Wohnungs- und Städtebau fallen nach Expertenmeinung nicht darunter. Was machen die Politiker und ihre Berater eigentlich den lieben langen Tag? Mehr dazu in: ‚Bahngesetz: Kein Wohnungsbau auf Ex-Bahngelände? Trickser und Schlafmützen als Gesetzgeber‘. Murks wird immer häufiger zum Markenzeichen Deutschlands. Leider! Pfusch ist hoffähig geworden.

Auf einem Gerät ist ein großes "M" abgebildet, darunter "Regionaler Mobilitätspunkt", auf dem verschmierten Bildschirm ist zu lesen "Vorübergehend außer Betrieb".
Schamhaft heißt es an diesem ‚Regionalen Mobilitätspunkt‘, er sei ‚Vorübergehend außer Betrieb‘. Da kann man so oft vorbeigehen, wie man möchte, ‚vorübergehend‘ nimmt kein Ende. (Bild: Ulsamer)

Bürger wird Lakai des Staats

Wenn an Aufzügen in dicken Lettern „Außer Betrieb“ prangt, ist es vorteilhaft, gut zu Fuß zu sein. Viel zu wenig wird an Mitmenschen gedacht, die im Rollstuhl sitzen, am Stock gehen oder mit einem Kinderwagen unterwegs sind. Gerne ändern sich bei der Deutschen Bahn die am Bahnsteig angezeigten Abfahrtsgleise. Das bedeutet: Treppen rauf und wieder runter, gerne gleich mehrfach – und schnell! Ausgerechnet in einer alternden Bevölkerung scheint die Bahn nur noch die Fittesten mitnehmen zu wollen. An Projekten wie ‚Stuttgart 21‘ werkelt sie seit Jahrzehnten und schickt ihre Fahrgäste auf eine lange Wanderschaft durch die Baustelle. Und im Gütertransport schwächelt der Bahnkonzern unter politischer Aufsicht.  Mehr zu diesem leidigen Thema: ‚DB: Inkompetenz auf Schienen. Ein Tag mit der Chaos-Bahn‘. Aber nicht nur auf althergebrachten Schienenwegen geht es in Deutschland im Bummelzugtempo voran, auch in der Digitalisierung sitzt unser Land im Bremserhäuschen und die Politik freut sich mit der EU, wenn wieder eine neue Verordnung Regeln vorgibt, die innovative Entwicklungen lahmlegen. Die Datenschutz-Grundverordnung trug nicht dazu bei, dass der Datenverkehr sicherer wurde, sondern drangsaliert die gesetzestreuen Bürger und Organisationen: ‚DSGVO: Wenn der Irrsinn zum Programm wird. Da lacht das EU-Bürokratenherz – und wir weinen‘. Kein Wunder, dass ‚Instagram‘, ‚Facebook‘, ‚X – vormals Twitter‘, YouTube oder Windows ihren Ursprung in den USA haben oder TikTok die Welt aus China heimsucht.

Rechts eine Gebäudewand, daneben Müllberge.
Müll und Murks verbinden sich in Deutschland – wie hier in Esslingen am Neckar – zu einem unheilvollen Gemisch, zu dem dann noch Graffiti-Schmierer einen weiteren Beitrag leisten. Weitere Anmerkungen hierzu finden Sie in: ‚Leben wir im Lande der Vandalen? Müllfrevler verdrecken unsere Landschaft‘. (Bild: Ulsamer)

Ein Musterbeispiel für einen Verwaltungsapparat auf Abwegen ist die Grundsteuerreform, die noch immer hohe Wellen schlägt. 36 Mio. Grundstücke mussten im Zuge der Grundsteuerreform neu bewertet werden. Und die politischen Entscheidungsträger hatten zielsicher die Bürgerinnen und Bürger als Erfüllungsgehilfen auserkoren, um Daten zusammenzutragen und zu digitalisieren. Obwohl die Informationen zu Grundstücken und Gebäuden wenigstens teilweise digital oder zumindest in Aktenform bei den Behörden vorliegen, die ja auch bisher die Grundsteuer eingezogen haben, musste der Bürger als Lakai des Staates die Fronarbeit übernehmen. So dürfen die Eigentümer nicht nur bezahlen, sondern zusätzlich noch als Hiwi der Ärmelschonerbrigaden tätig werden. Völlig abwegig ist es, dass sich nicht einmal der Bund und alle Bundesländer auf einheitliche Kriterien zur Bewertung der Grundstücke und Immobilien einigen konnten. Ich bin ein Befürworter des Föderalismus, doch er treibt immer häufiger Stilblüten, die farblich nicht überzeugen, sondern einen Verwesungsgeruch verströmen. Mehr dazu in: ‚Vom Bürger zum Lakaien des Staates. Datensammelei für die Grundsteuer führt zu Verdruss‘. Immer mehr rechtliche Vorgaben kommen von der EU, der Bund wird häufig zum Kostenträger in Landesangelegenheiten, da tun die Landesregierungen und die Landtage alles, um ihre Bedeutung durch Sonderwege zu beweisen. Die Politik sollte stattdessen auf allen Ebenen aktiv werden, um das Leben der Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern. Das Gegenteil ist der Fall: Politische Entscheidungsträger haben sich gemeinsam mit der nachgeordneten Verwaltung zu einer Belastung entwickelt, die nebenbei den wirtschaftlichen Erfolg abwürgt. Die Politikverdrossenheit hat eine ihrer Ursachen in der überbordenden Bürokratie. „Außer Betrieb“ scheinen mancherorts nicht nur die Fahrstühle zu sein, sondern auch so manches Bürokratenhirn.

Ein Mann in gelber Warnweste auf einer innerörtlichen Straße, dahinter zwei dicke Stahltrossen, die links und rechts an Betonpollern befestigt sind.
In Magdeburg verloren sechs Menschen bei einem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt ihr Leben, dreihundert Mitbürger wurden bei der Todesfahrt von Taleb A. verletzt. Die Veranstalter und die zuständigen Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden hatten schlichtweg die Fluchtwege bzw. die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge nicht abgesichert. Rettungs- oder Zufahrtswege müssten doch zumindest durch mobile Poller oder Stahltrossen abgesichert werden, wie ich sie zum Beispiel schon vor sieben Jahren beim Göttinger Weihnachtsmarkt gesehen habe. (Bild: Ulsamer)

Inkompetenz und Schlamperei

Erschreckend ist für mich die Sorglosigkeit, die sich immer wieder mit Pfusch paart, und dies kostete während des Weihnachtsmarkts in Magdeburg sechs Mitbürgern das Leben und 300 wurden zum Teil schwerverletzt. Zwischen einer Ampel und Absperrungen zur Linken und Rechten klaffte jeweils eine Lücke von sechs Metern: Da benötigte der saudi-arabische Todesfahrer Taleb A. kein umfassendes terroristisches Grundwissen, um seinen Mordplan umzusetzen. Rettungs- oder Zufahrtswege müssten doch zumindest durch mobile Poller oder Stahltrossen abgesichert werden, wie ich sie zum Beispiel schon vor sieben Jahren beim Göttinger Weihnachtsmarkt gesehen habe. Auch im Vorfeld wurden Dutzende ernstzunehmende Hinweise aus dem In- und Ausland auf den Attentäter und eine Verurteilung nicht ernstgenommen. Der Behördenwirrwarr hat es Taleb A. erst ermöglicht in Deutschland zu bleiben und ausgerechnet als Psychiater im Maßregelvollzug mit Drogenabhängigen zu arbeiten. In Esslingen am Neckar tötete ein Mieter den Sohn des Hausbesitzers, dessen Freundin konnte sich nur schwerverletzt durch einen Sprung aus dem brennenden Haus retten, das – vom Mieter in Brand gesetzt – niederbrannte. Was hat das mit Magdeburg zu tun, so könnten Sie fragen. Mehrfach versuchten der Vermieter und sein Sohn, aber auch bedrohte Besucher, die Behörden auf den brandgefährlichen Mieter aufmerksam zu machen, doch dort wurden die alarmierenden Aussagen vermutlich zu den Akten gelegt. Wir brauchen nicht mehr Behörden, sondern eine engere Abstimmung, einen schnellen Informationsaustausch und sachgerechtes Handeln. Man darf gespannt sein, ob in Magdeburg oder Esslingen – und bei ähnlich gelagerten Fällen – Versäumnisse wirklich benannt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden.

Annalena Baerbock wurde verpixelt, drei gleichfalls abgebildete Männer nicht.
Ob die von Annalena Baerbock (Büdnis90/Die Grünen) propagierte „feministische Außenpolitik“ in unserer Welt voller harter Realitäten wirklich hilft, das wage ich zu bezweifeln. Bei ihrer Visite beim syrischen Machthaber Ahmed al-Scharaa, dem Chef der HTS, einer Organisation, die auf den Terrorlisten steht, wollte er ihr als Frau nicht die Hand geben, und in ‚Telegram‘-Nachrichten der HTS wurde die deutsche Außenministerin verpixelt. (Bild: Screenshot, Telegram, ALMHARAR)

Es ist an der Zeit, dass Bürokratien am Bürger orientiert arbeiten und weniger an die eigene Unterbringung und personellen Zuwachs denken. Das Landratsamt in Esslingen am Neckar ist sicherlich nicht der Nabel der Welt, doch dort zeigte sich exemplarisch, wie politische Entscheidungsträger nicht mit einem Gebäude umgehen sollten: Nach kaum 44 Jahren ‚Dienstzeit‘ rollten die Bagger an und machten den sogenannten ‚Altbau‘ dem Erdboden gleich. So gingen weder private Hausbesitzer noch mittelständische Unternehmer mit einem Gebäude um. Auf diesen Irrweg bin ich in meinem Beitrag ‚Landratsamt Esslingen: Abriss statt Sanierung. Würden Sie Ihr Haus nach 44 Jahren abreißen?‘ eingegangen. In besonderer Weise ist die Politik gefragt, die mit ihren Vorgaben letztendlich die Bürokratien wuchern lässt. Ich hoffe, die politischen Entscheidungsträger orientieren sich wieder mehr an Max Weber, der betonte: „Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich.“ So mancher Politiker und Bürokrat scheint jedoch das Brett direkt vor dem Kopf zu haben, und dementsprechend lässt es sich schlecht bohren. Während viele Mitbürger sich im eigenen Land unsicher fühlen und die Migration als nicht gelöst betrachten, machten sich politische Dünnbrettbohrer in der Bundesregierung aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen selbst eine Freude, indem sie per Gesetz eine jährliche Geschlechtsänderung bzw. den legalen Anbau von drei Cannabispflanzen pro Nase ermöglichten. Ob hier die richtigen Prioritäten gesetzt wurden, wage ich zu bezweifeln, was für eine „feministische Außenpolitik“ gleichermaßen zutrifft, die sich die grüne Außenministerin Annalena Baerbock aufs Panier schrieb. Hauptsache, man stellt die eigene Klientel rhetorisch zufrieden, auch wenn man persönlich ohne Einfluss und Erfolg durch die Welt jettet. Der neue Machthaber in Syrien, Ahmed al-Scharaa, der Chef der HTS, einer Organisation, die auf den Terrorlisten steht, reichte Baerbock bei ihrem kürzlichen Besuch noch nicht einmal die Hand und im Nachgang wurde sie bei ‚Telegram‘-Veröffentlichungen der islamistischen HTS verpixelt – wie andere Frauen übrigens auch. Dies alles lässt wenig Gutes erwarten – weder für die syrische Bevölkerung noch für Israel und die freie Welt. Die deutsche Außenpolitik passt seit Jahren in die Rubrik Murks, man denke nur an Heiko Maas (SPD), der eine krasse Fehlbesetzung im Auswärtigen Amt war, oder den Sozialdemokraten Frank-Walter Steinmeier, der als Bundespräsident dem iranischen Präsidenten „herzliche Glückwünsche“ zum Nationalfeiertag übermittelte, obwohl die Gründung der islamischen Republik die Unterdrückung der Frauen einläutete. Es waren sicherlich bessere Zeiten, als der Liberale Hans-Dietrich Genscher als Außenminister unterwegs war! Heute habe ich in so manchen politischen Bereichen den Eindruck, dass sich Inkompetenz und Schlamperei zu einer politischen Pfusch-Brühe vereinigen, die niemand auslöffeln möchte. Wie kann man einem Staat zum Gründungsjubiläum „herzliche Glückwünsche“ übermitteln, wo Frauen totgeschlagen werden, wenn das Kopftuch nicht richtig sitzt? Und besonders dreist ist es, dass Steinmeier „auch im Namen meiner Landsleute“ gratuliert. Ich würde niemals einem Staat herzlich zu dessen Gründung gratulieren, der Raketen nach Israel schießt und islamistische Terrororganisationen fördert.

In blauer Schrift heißt es auf der abgebildeten Internetseite "Einige Webservices sind zurzeit nicht erreichbar".
Die Stadtwerke Esslingen baten, man möge zum 31. 12. den Verbrauch von Strom und Gas melden, doch daraus wurde nichts: „Einige Webservices sind zurzeit nicht erreichbar“. Leider beziehen sich solche Hinweise nicht auf Stunden, sondern auf Tage. Wir brauchen für eine erfolgreiche Digitalisierung mehr Innovationen und weniger Gängelung. Dies gilt für Deutschland und die EU insgesamt. EU-Parlament und -Kommission sowie die nachgeordnete Verwaltung müssen sich auf sachgerechte Lösungen konzentrieren, anstatt unablässig bürokratische Monster wie die Datenschutz-Grundverordnung in die Welt zu setzen. Hinweise zur EU-Bürokratisierung lesen Sie in ‚DSGVO: Wenn der Irrsinn zum Programm wird. Da lacht das EU-Bürokratenherz – und wir weinen‘. (Bild: Ulsamer)
Müll und Murks verbinden sich in Deutschland zu einem unheilvollen Gemisch, zu dem dann noch Graffiti-Schmierer einen weiteren Beitrag leisten. Weitere Anmerkungen hierzu finden Sie in: ‚Leben wir im Lande der Vandalen? Müllfrevler verdrecken unsere Landschaft‘. (Bild: Ulsamer)

Exzellenz statt Murks

Pünktlich wollte ich – wie von den Stadtwerken Esslingen gewünscht – zum 31. Dezember den Zählerstand übermitteln, doch tagelang hieß es bei der Eingabe per Internet: „Einige Webservices sind zurzeit nicht erreichbar“. Auch der Wechsel des Mobilfunkanbieters endete bei ‚Aldi Talk‘ über Tage hinweg mit „Bitte versuche es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal“. Die verstorbenen Aldi-Brüder würden sich vermutlich im Grab umdrehen, wenn sie solchen Dilettantismus mitbekämen. Da kann man sich über die Dominanz von ‚Amazon‘ in manchen elitären Milieus ereifern, dort allerdings habe ich solche Hinweise auf IT-Inkompetenz noch nie gelesen. Schilder, die auf Straßenschäden hinweisen sind sicherlich ein Verkaufsschlager, denn sie vermehren sich wie Pilze im feuchtwarmen Wald. Aufzüge funktionieren nicht, bei so mancher Handwerkerleistung grüble ich inzwischen darüber, ob die mehrjährige Ausbildung vergeblich war. Murks und Müll ergänzen sich im Alltag, so dass ich mich zunehmend frage, ob wir wirklich in einer Bananenrepublik leben. Eigentlich hatte ich den Titel meines Blogs ironisch gemeint und zur geliebten Bananenrepublik ergänzt. In der Politik sind wir mit dem letzten Kabinett Merkel und der hoffentlich einzigen Scholz-Regierung auf ein Niveau abgesunken, das ich mir vor einem Jahrzehnt nicht vorstellen konnte. Wir brauchen Politiker, die sich ausgehend von einem festen Wertefundament an der Realität orientieren und nicht versuchen, sich die Welt zurechtzubiegen.

Figuren in grau und gold mit dem Aussehen von Gottlieb Daimler stehen auf einer Grasfläche vor einem Gebäude mit rotem Ziegeldach.
500 Daimler-Figuren hatte der Konzeptkünstler Ottmar Hörl im württembergischen Schorndorf, dem Geburtsort Gottlieb Daimlers, aufmarschieren lassen. Und bei all den stahlblauen, eisengrauen und goldenen Daimlers wurde mir erneut bewusst, dass wir in Deutschland technologisch zurückfallen. Keine nennenswerte Batteriezellenfertigung, zu geringe Investitionen in die Wasserstofftechnologie oder in Stromspeicher, kaum Präsenz unter den Internet-Dienstleistern und die IT-Hardware kommt auch noch aus Asien. Wir brauchen wieder mehr eigenwillige Innovatoren wie Gottlieb Daimler, Carl Benz, Robert Bosch oder Werner von Siemens – und weniger technologiefeindliche Regulatoren. Weitere Anmerkungen dazu in: ‚Ottmar Hörl: 500mal Gottlieb Daimler in Schorndorf. Ach könnte man geniale Konstrukteure doch multiplizieren‘. (Bild: Ulsamer)

Mängel, Murks und Müll dürfen nicht die Zukunft unseres Landes bestimmen: Vielmehr sollte Exzellenz und Erstklassigkeit in möglichst vielen Bereichen angestrebt werden. Was wäre unser Land ohne wirtschaftliche und technische Innovatoren wie Carl Benz, Gottlieb Daimler, Robert Bosch und Werner von Siemens oder Politiker wie Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Helmut Schmidt oder Helmut Kohl? Gemessen an diesen herausragenden Persönlichkeiten haben sich zu häufig mittelmäßige Bürokraten breitgemacht, die nur Sand ins wirtschaftliche, politische oder gesellschaftliche Getriebe streuen. Unseren Lebensstandard und den unserer Kinder und Enkel können wir nur sichern, wenn Pfusch zurückgedrängt und exzellente Leistungen belohnt und nicht behindert werden. Wer den Klimawandel zumindest bremsen möchte, um ausgerechnet dieses Beispiel zum Schluss anzusprechen, der darf nicht länger auf eine Flut an Gesetzen und Verordnungen bzw. auf die Maßregelung der Bürgerschaft setzen, sondern muss Innnovationen vorantreiben. Zu einseitig wurde auf den batterieelektrischen Antrieb gesetzt, anstatt die Wasserstofftechnologie schnell auszubauen und gleichfalls synthetische Kraftstoffe zu nutzen. Wo sind die Großspeicher für nicht benötigten Strom aus regenerativen Quellen, den wir bei Dunkelflaute dringend benötigten? Wo ist die Strategie für Gas- bzw. Wasserstoffkraftwerke als Ergänzung von Wind- und Sonnenenergie? Wo sind die notwendigen Stromnetze? Warum hat die Politik als Übergangstechnologie nicht stärker auf Hybridfahrzeuge gesetzt? Fragen über Fragen bei nur einem Thema, das überlebenswichtig ist. Statt klaren Konzepten zumeist Murks. Und damit bin ich wieder beim SENEC-Speicher, aus einem Tochterunternehmen der EnBW, der im eigenen Keller keine volle Leistung erbringt.

An einer Ladesäule für E-Fahrzeuge klebt ein Schild "Außer Betrieb".
„Außer Betrieb“ wird in Deutschland zu einem gängigen Schild und könnte eines Tages der Warnung vor „Straßenschäden“ den Rang ablaufen. (Bild: Ulsamer)

Murks im Großen und Kleinen darf sich nicht länger in unserem Land ausbreiten! Nur mit exzellenten Leistungen lässt sich die Zukunft sichern! Innovatoren brauchen Luft zum Atmen und weniger bürokratische Fesseln. Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat lassen sich allein mit einer Politik sichern, die sich nicht am eigenen bequemen Sessel orientiert, sondern Zusammenhalt, Solidarität und Gemeinsinn sowie die Schaffenskraft unserer Gesellschaft im Blick hat. Ich esse zwar gerne Bananen, aber ich möchte ungern in einer Bananenrepublik leben!

 

Umfänglicher Karton eines abgeschossenen Batteriefeuerwerks liegt im Gras.
Der gescheiterte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) findet das geforderte Böllerverbot „komisch“. Dann können Chaoten weiterhin mit Böllern und Raketen auf Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter oder in die nächste Wohnung schießen, und die Vandalen lassen ihren Feuerwerksmüll in der Landschaft zurück. Mehr dazu in: ‚Das Silvester-Ritual: Tote, Verletzte, Brände, verängstigte Tiere, Feinstaub. Politik drückt sich um ein Böllerverbot‘. (Bild: Ulsamer)

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